Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie
in der Gemeinde Großenlüder
Renaturierung der Fließgewässer „Lüder“ und „Altefeld“
Allgemeines:
Zur Umsetzung der Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) plant die Gemeinde Großenlüder eine strukturelle Aufwertung der Fließgewässer „Lüder“ und „Altefeld“. Die Finanzierung der Maßnahmen soll zu 100 % vom Land Hessen übernommen werden.
Die Maßnahmen sehen eine strukturelle Aufwertung der Flüsse vor. Das Projektgebiet umfasst die beiden Gewässerläufe der „Lüder“ und der „Altefeld“ sowie Teile ihrer Auen innerhalb der Gemeinde Großenlüder
Schutzgebiete
Im Projektgebiet finden sich folgende Schutzgebiete:
- FFH-Gebiet 5423-304: Lüder mit Zuflüssen
- FFH-Gebiet 5422-303: Talauen bei Herbstein
- Landschaftsschutzgebiet Auenverbund Fulda
- Landschaftsschutzgebiet Fluss- und Bachläufe von Fulda, Ulster, Haune, Bieber etc.
Beschreibung der Gewässer
Lüder und Altefeld
Lüder und Altefeld durchfließen innerhalb des Projektgebietes in erster Linie als Grünland genutzte flache Auen mit unterschiedlichen Nutzungsintensitäten. Die Linienführungen sind in Teilbereichen begradigt; in anderen Bereichen sind noch ausgeprägte Mäander vorhanden. Breiten-, Tiefen-, Strömungs- und Substratvarianz sind durch ein in frei fließenden Bereichen häufig zu schmales Gewässerbett deutlich eingeschränkt. Darüber hinaus sind in zahlreichen Fließabschnitten Mühlen vorhanden, welche durch die vorhandenen Wehranlagen die biologische Durchgängigkeit der Gewässer stark beeinträchtigen. Aufgrund des geringen Talbodengefälles sind die Staubereiche der Wehranlagen sehr ausgeprägt und schränken die Lebensraumvielfalt weiter ein.
Lüder und Altefeld sind aufgrund des geringen Talbodengefälles und der vorhandenen Wehranlagen überwiegend langsam bis sehr langsam fließende Gewässer, die als Gewässertyp 5.1 (feinmaterialreiche silikatische Gewässer) klassifiziert sind.
Die beiden Gewässer werden zumeist von lückigen standortgerechten Ufergehölzen begleitet. Flächig ausgeprägte Auwälder fehlen fast vollständig. Die landwirtschaftliche Nutzung reicht in den meisten Fließabschnitten bis unmittelbar an die Böschungskante des Gewässers heran.
Die Ufer der Lüder sind in vielen Bereichen mit Steinschüttungen, zum Teil auch mit Bauschutt, gesichert.
Ökologische Defizite
Wesentliche ökologische Defizite, die im Zuge der durchzuführenden Maßnahmen soweit wie möglich beseitigt werden sollten, sind:
- Die vor allem an Lüder und Altefeld zu geringen Breiten- und Tiefenvarianz, die zu einer ebenfalls zu geringen Strömungs- und Substratvarianz führt. Die Lebensraumdiversität ist damit deutlich eingeschränkt.
- Die zahlreichen Wehranlagen an der Lüder, welche die biologische Durchgängigkeit stark beeinträchtigen. Die ausgeprägten Rückstaubereiche führen darüber hinaus zu einer gravierenden Verringerung der Strömungsvielfalt und – durch Kolmation – zu einem Verlust des Lückenraums in der Sohle als maßgeblichen Lebensraum für zahlreiche Makrozoobenthosarten und Fische.
- Die in den meisten Fließabschnitten bis an die Böschungsoberkante heranreichende landwirtschaftliche Nutzung. Uferstreifen mit einer standortgerechten Gehölzvegetation, die eigenständige Lebensräume bilden, fehlen zumeist. Hieraus resultiert auch eine Einschränkung der eigendynamischen Entwicklungsmöglichkeit der Gewässer hin zu einer naturnäheren Struktur.
Maßnahmen:
Zur Verbesserung der Gewässerstruktur wird die Durchführung der in den folgenden Übersichtsplänen der Lüder und Altefeld dargestellten Maßnahmen ausgeführt:
Pläne "Altefeld"
Termine / Ausführungen:
- Lüder 2 (Kleinlüder - Im Stückfeld, gegenüber Schnepfenwiese): ist bereits fertiggestellt
- Lüder 1 (Kleinlüder - Hinter Kihrwiese): Baubeginn ab 27.9.2021 - Fertigstellung am 16.10.2021
- Lüder 5 (Große Mühle), Großenlüder) - Baubeginn ab 04.10.2021 (Fa. Giebel)
- Lüder 3 und 4 (Kleinlüder) - Fertigstellung in der 43. KW 2021
- Altefeld 3 - derzeit Herstellung der Baustraße, Erdaushubarbeiten ab 45. KW
- Große Mühle: Baubeginn ab 43. KW 2021
Videos der Maßnahmen:
Drohnenaufnahmen Großenlüder
Drohnenaufnahmen Kleinlüder
Drohnenaufnahmen Müs
Neues Umgehungsgerinne für die Wehranlage "Große Mühle" in Großenlüder
Lüder bei Kleinlüder
Entfernung der vorhandenen künstlichen Uferbefestigungen, Raum zur natürlichen Entwicklung, hin zu größerer Strukturvielfalt gegeben. Gehölz und natürliche Kiesbänke werden durch Inselbildung erhalten, neue Kies-geprägte Bereiche (wichtige Laichhabitate für Fische) wurden geschaffen. Dafür wurden die großen Steine der entfernten Gewässerbefestigung verwendet.
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