Die Ausstellung
Die von Ida und Walter Odenwald gestiftete Krippenausstellung im zweiten Stock des Stiftkapitularischen Amtshauses in Großenlüder umfasst über 300 Krippen aus aller Welt.
Sie zeigt in musealer Form, wie viele ganz unterschiedliche Möglichkeiten es gibt, die biblische Szene von Christi Geburt zu präsentieren. Die Vielfalt erstreckt sich in der Darstellung selbst, beeinflusst durch die verschiedenen Kulturkreise, und der Auswahl der unterschiedlichsten Materialien.
Texttafeln erklären die kulturellen und kulturgeschichtlichen Hintergründe.
Die Internationale Krippenausstellung Großenlüder - eine abwechslungsreiche Reise durch die Kulturgeschichte dieser Welt.
Die Entstehung:
Das Interesse Walter Odenwalds galt schon seit frühester Kindheit der Kunst. Im Laufe der Jahre spezialisierte er sich auf Krippen und übte über 20 Jahre sein Hobby das Schnitzen und Krippensammeln und -bauen als Hauptberuf aus.
Von ihren zwölf Weltreisen brachte das Ehepaar Odenwald etwa 350 Krippen aus den verschiedenen Kulturkreisen mit nach Deutschland. Ergänzt durch eigene Arbeiten Odenwalds entwickelte sich die Sammlung zur größten privaten Krippenausstellung ihrer Art in Deutschland.
In Oy im Allgäu eröffnete das Ehepaar ein eigenes Museum, in dem die gesammelten Stücke der Öffentlichkeit gezeigt wurden.
Auf die Frage warum er seine ganze Zeit, Arbeit und Kraft den Krippen widmete, antwortete Walter Odenwald: "Als Kind hatte ich nie eine Krippe, wir waren arm zu Hause und für meine Eltern war das Luxus. Als ich mir dann die erste gekauft hatte und vier Wochen später eine weitere, die mir noch besser gefiel, hat sich daraus regelrecht eine Sucht entwickelt."
Aus Altersgründen konnten Ida und Walter Odenwald ihrer Sammelleidenschaft nicht weiter nachgehen und auch das eigene Museum nicht weiterführen. Sie beschlossen 1999 ihre gesamte Krippenausstellung als Schenkung an die Gemeinde Großenlüder zu geben.
Ein Schenkungsvertrag im Januar 2000 besiegelte die Übergabe.
Abschluss des Schenkungsvertrages am 27.01.2000
zu sehen sind der damalige I. Beigeordnete Karl Süss, der damalige Bürgermeister Helmut Will, das Ehepaar Ida und Walter Odenwald und der Notar Ulrich
Heute können die von Ida und Walter Odenwald gestifteten Krippen aus aller Welt in einer Dauerausstellung im historischen Stiftskapitularischen Amtshaus in Großenlüder von Besuchern bestaunt werden.
Der Stifter:
Walter Odenwald - Der Stifter
wurde am 18.04.1932 in Fulda geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Großenlüder und besuchte hier die örtliche Volksschule. Nach dem Abschluss des Realgymnasiums in Fulda und einem Maschinenbaustudium in Gießen lebte und arbeitete Walter Odenwald mehrere Jahre in Köln, Berlin und Kempten, bevor er sich in Oy im Allgäu niederließ.
Aus dem seit frühester Kindheit vorhandenen Interesse für Kunst entwickelten sich eigene Tätigkeiten in den Bereichen Malerei, Modellbaukunst und Holzschnitzerei, die - zunächst als Hobby ausgeübt, erst 1976 zum Beruf wurden.
Neben dem damals neu gegründeten Geschäft für Bauernmöbel beschäftigte er sich seit dieser Zeit in zunehmenden Maße mit Krippen.
Zusammen mit seiner Ehefrau Ida hat er auf zahlreichen Reisen durch die ganze Welt hat er einen Großteil der Krippen zusammengetragen. Am 12.10.2001 ist Walter Odenwald in Kempten im Allgäu verstorben. Seine Ehefrau Ida steht auch heute noch in enger Verbindung zur Krippenausstellung in Großenlüder und ist regelmäßig Gast bei den Ausstellungen.
Walter Odenwald (rechts) führt Besucher durch die Krippenausstellung im Dezember 2000 im Bürgerhaus Großenlüder
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