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Straße "Am Hang"

Großenlüder, den 07. 01. 2021

Liebe Bürger/innen, Kinder und Jugendliche von Uffhausen

 

Ende letzten Jahres wurde ein Teilbereich der Straße „Am Hang“ für Fahrzeuge und Fußgänger gesperrt, durch Poller nicht durchfahrbar gemacht. Diese Entscheidung hat sich niemand leicht gemacht. Zusammen mit den Ortsbeiratsmitgliedern von Uffhausen wurde die Situation besprochen und diese Sperrung vereinbart. Warum?

Auf den ersten Blick erscheint die Straße „wie immer.“ Aufgrund von regelmäßig durchzuführenden Straßenprüfungen wurde in dem Teilbereich der Straße „Am Hang“ festgestellt, dass sich Bordsteine und der Straßenrand, auch Teile der Hecke, hangabwärts bewegt haben. Die Bordsteine stehen schon schief, Asphalt war eingerissen, musste aufgefüllt werden. Daraufhin mussten wir als Gemeindeverwaltung aus Gründen der Verkehrssicherheit und Haftung im Schadensfall ein unabhängiges Ingenieurbüro mit der Überprüfung des abgehenden Straßenabschnitts beauftragen. Die Ingenieure haben dann festgestellt, dass die Straße in dem Teilbereich teils stark unterspült worden ist und dass auf der abfallenden Hangseite nicht mehr genug Widerlager durch natürliches Erdreich vorhanden ist, um die Straße und ggf. die an die Straße angrenzenden hohen Anlieger-Befestigungsmauern dauerhaft zu sichern, diese in diesem Teilbereich stabil zu halten. Ein Mauerabschnitt hat sich bereits bewegt und wurde gesichert. Deshalb haben wir aktuell auf Kosten der Gemeinde an den Mauern Messpunkte / Messzeichen durch ein Fachbüro befestigen lassen, um dann in gewissen Zeitabständen überprüfen und feststellen zu können, ob sich der Hang / die Mauer weiter bewegt und wenn ja, in welchem Tempo und mit welchen Auswirkungen.

 

Im Haushalt der Gemeinde für das abgelaufene Jahr waren bereits über 230.000 € für die Sanierung des Straßenteilbereichs „Am Hang“ vorgesehen, doch die aktuellen Feststellungen über eine Sanierung, einen Neuaufbau des Straßenabschnitts, würden wohl Kosten von über 400.000 € und mehr zur Folge haben, weil man immer nur sehr aufwendig kleine Randteile der abgehenden Straße in kleinen Abschnitten ausbessern und neu aufbauen könnte. Es besteht bei diesen Arbeiten die Gefahr des Mauerbruchs, wenn das Gewicht der jeweiligen Grundstücksmauer und der Erddruck hinter der Mauer größer ist, als der Gegendruck durch die Straße selbst. Da geht es nicht nur um die Standsicherheit der Hangmauern der Anlieger, da geht es dann auch um die Standsicherheit der Häuser dahinter.

 

Wir haben entschieden, dass wir erst einmal die Ergebnisse der jetzt beauftragten Messungen über die Bewegungen der Hangmauern abwarten werden und dann weiter nach einer Lösung suchen. Ich bin mir sicher, dass trotz dieser wahrheitsgemäßen Informationen, ggf. noch einige Bürger sagen werden: „Die Straße und die Mauern die halten noch 100 Jahre, da passiert nichts, das ist alles Getue, die haben keine Ahnung.“ Trotzdem, die vorliegenden Ingenieurfeststellungen lassen der Gemeinde gar keinen anderen Handlungs- und Entscheidungsspielraum. Keine Versicherung würde der Gemeinde einen Schaden ersetzen, wenn die Straße nicht gesperrt wäre und dann das Unglück des Straßen- und Mauerabgangs – auch in Teilbereichen – eintreten würde. Dabei geht es gar nicht allein um Sachschäden, die wären schon schlimm genug, aber was, wenn ein Mensch zu Schaden kommt. Wer übernimmt von den Kritikern unserer Entscheidung die Verantwortung? Klar, es kann noch 100 Jahre dauern, vielleicht auch nur 50 Jahre, oder 10 Jahre, vielleicht aber auch viel früher? Keiner weiß das abschließend genau. Wir in der Verwaltung oder die Ingenieure sind auch nicht übervorsichtig oder ängstlich oder bürokratisch. Nein, das sind einfach statische und fachliche Berechnungen und Feststellungen, die zu dieser Sperrung geführt haben und an denen wir nicht vorbeikommen.

 

Unabhängig von dem ganzen Sachverhalt werde ich als Bürgermeister nochmals kurzfristig ein Gutachten in Auftrag geben, dass prüfen soll, ob nicht doch Fußgänger oder Radfahrer diese Straße bis auf Weiteres nutzen können. Schließlich ist die Gewichtsbelastung bei diesen Nutzern erheblich niedriger als wenn Fahrzeugen wie PKW oder LKW oder Traktor usw. die Straße nutzen würden. Ich will an einer vertretbaren und rechtlich verantwortbaren Lösung mitarbeiten, aber wenn die Gutachter zu der Bewertung kommen, dass die Sperrung für alle richtig und geboten ist, dann müssen wir das akzeptieren, auch wenn es uns schwer fällt, auch wenn wir es vielleicht nicht einsehen, auch wenn es manche besser wissen wollen. Wer trägt am Ende die Verantwortung?

 

 

Werner Dietrich

Bürgermeister

 

 

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