Pädagogischer Tag aller kommunalen Kitas am 04.03.2025 – Thema Gewaltfreie Kommunikation
Am Dienstag, den 4. März 2025, versammelten sich die Mitarbeitenden der fünf kommunalen Kitas im Bürgerhaus in Bimbach zu einem pädagogischen Fortbildungstag. Das zentrale Thema des Tages war die gewaltfreie Kommunikation mit Kindern. Die Veranstaltung wurde von Michaela Leiss geleitet, einer internationalen Friedensberaterin, Supervisorin und Coachin. Ihre Fachkenntnisse beruhen auf langjähriger Tätigkeit als Friedens- und Konfliktberaterin in verschiedenen europäischen Ländern sowie im Nahen Osten.
Zu Beginn stellte Frau Leiss ihren beeindruckenden beruflichen Werdegang vor und betonte, dass Konflikte oft aus unterdrückten, unbeachteten oder ignorierten Bedürfnissen entstehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um globale kriegerische Auseinandersetzungen oder Streitigkeiten zwischen Kleinkindern handelt – in beiden Fällen liegen immer unerfüllte Bedürfnisse zugrunde.
Der Vormittag diente der intensiven Auseinandersetzung mit der Entstehung von Konflikten und den unterschiedlichen Formen von Gewalt. Zudem wurde aufgezeigt, welche psychischen Folgen Bestrafungen für Kinder haben können. Jede Art von Strafe führen bei Kindern dazu, dass sich die Beziehung zwischen Erwachsenem und Kinde auf Angst, statt auf Vertrauen stützt. Gleichzeitig vermittelt dieses Verhalten die Botschaft, dass Macht über andere willkürlich eingesetzt werden kann – ein Muster, das Kinder später in ihrem eigenen sozialen Umfeld nachahmen.
Frau Leiss stellte jedoch auch klar, dass dies nicht bedeute, auf Regeln, Grenzen und Strukturen zu verzichten. Vielmehr sollten Konsequenzen einen logischen Zusammenhang zur Handlung haben. Beispielsweise ist eine Auszeit auf einem Stuhl keine sinnvolle Reaktion darauf, dass ein Kind ein anderes schlägt. Stattdessen sollte das Kind erfahren, dass sein Verhalten eine direkte Auswirkung hat – etwa den Schmerz und die Traurigkeit des anderen Kindes.
Die pädagogischen Fachkräfte wurden trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in den Kitas ermutigt, solche Situationen eng zu begleiten, das zugrundeliegende Bedürfnis der Kinder zu ergründen, einen Perspektivwechsel zu fördern und sie bei der Lösungsfindung zu unterstützen.
Auf diese Weise lernen Kinder, dass nicht sie als Person falsch sind, sondern lediglich ihr Verhalten angepasst werden muss. So bleibt ihr Urvertrauen in sich selbst und in ihre Bezugspersonen unversehrt. Da Kinder von Natur aus soziale Wesen sind, benötigen sie Erwachsene als Vorbilder, um den Umgang miteinander zu erlernen. Wer möchte, dass Kinder später Konflikte respektvoll und auf Augenhöhe lösen, muss ihnen diesen Umgang so früh wie möglich vorleben.