Besuch des Bürgermeisters in der Lüdertalschule – Politikunterricht hautnah

In dieser Woche stand für Bürgermeister Florian Fritzsch ein besonderer Termin im Kalender: Der Besuch der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 der örtlichen Lüdertalschule. Die Haupt- und Realschule mit über 50-jähriger Tradition im Ort befasst sich in der Jahrgangsstufe 7 unter anderem mit dem Thema „Kommune“. Aus dieser inhaltlichen Ausrichtung hat sich in den vergangenen Jahren eine schöne Tradition entwickelt: ein gemeinsames Gespräch mit dem Bürgermeister über die Gemeinde Großenlüder und aktuelle kommunalpolitische Themen.

Die Veranstaltung fand in der Aula der Schule statt. Nach einleitenden Worten von Konrektor und stellvertretendem Schulleiter Udo Muhr begrüßte der Bürgermeister die Schülerinnen und Schüler und stellte sich zunächst persönlich vor. Er berichtete über seinen Geburtsort Schlüchtern, seinen schulischen und beruflichen Werdegang und schilderte, dass er seit 2013 in Großenlüder eine neue Heimat gefunden habe, in der er sich gemeinsam mit seiner Familie sehr wohlfühle.

Mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehenden Kommunalwahlen lag Bürgermeister Fritzsch das Thema Beteiligung besonders am Herzen. Großenlüder nimmt am Projekt „Jugend entscheidet“ der Hertie-Stiftung teil. Ziel des Projekts ist es, Jugendliche zu motivieren, sich aktiv mit ihrer Gemeinde auseinanderzusetzen und stärker an Entscheidungen mitzuwirken, die ihre eigene Lebenswelt betreffen.

In einem ersten Workshop, der im ersten Quartal 2026 stattfinden soll, sollen die Jugendlichen Grundlagen über den staatlichen Aufbau sowie über Aufgaben und Zuständigkeiten der Gemeinde erhalten. Anschließend werden sie ermutigt, Themen einzubringen, die ihnen wichtig sind – von Freizeitgestaltung über Mobilität und Klimaschutz bis hin zu Jugendräumen, Quartiersentwicklung oder dem täglichen Schulweg.

Gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung und der Kommunalpolitik sollen Projekte herausgearbeitet und priorisiert werden, die für die Jugendlichen von besonderer Bedeutung sind. Die Ergebnisse werden später den gemeindlichen Gremien vorgestellt. Der Prozess wird professionell begleitet. Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren erhalten hierzu noch vor Weihnachten persönliche Post vom Bürgermeister. Er äußerte die Hoffnung, viele interessierte junge Menschen beim Workshop begrüßen zu dürfen.

Ein weiteres Thema war die finanzielle Situation der Gemeinde. Der Bürgermeister erklärte, dass nicht alle Wünsche – wie etwa der Bau eines eigenen Schwimmbads – umsetzbar seien. Vorrang habe die Erfüllung gesetzlicher Pflichtaufgaben und die Sicherstellung notwendiger Investitionen. Zugleich sei es wichtig, die Lebensqualität in der Gemeinde zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Im Zusammenhang mit den derzeit auf Bundesebene geführten Diskussionen über Rente und Wehrdienst sprach der Bürgermeister zudem über Generationengerechtigkeit. Er ermutigte die Jugendlichen, politisch interessiert zu bleiben und sich einzubringen. Die Schülervertretung biete hierfür bereits erste gute Anknüpfungspunkte.

An den Vortrag schloss sich eine lebhafte Fragerunde an, in der die Schülerinnen und Schüler vielfältige Aspekte ansprachen. Neben privaten Themen – etwa dem Lieblingsfußballverein – interessierten sie sich für den Arbeitsalltag im Rathaus, die Motivation des Bürgermeisters, die Umsetzung von Wahlversprechen, die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen sowie aktuelle und geplante Projekte in Großenlüder. Auch die Frage nach der derzeit größten Investition der Gemeinde wurde gestellt.