Bedarf in der Region ist groß / Lehrgang startet dieses Jahr an der Hochschule Fulda

LANDKREIS FULDA, 20.05.2025. Der Bedarf an rechtlicher Betreuung ist groß und wird mit Blick auf den demografischen Wandel weiter steigen. An der Hochschule Fulda startet Ende September ein Lehrgang, der Grundlage für die Tätigkeit als Berufsbetreuerin beziehungsweise Berufsbetreuer ist. Der Landkreis Fulda lädt Interessierte zu einer Infoveranstaltung am Mittwoch, 2. Juli, ein. Hier erhalten sie allgemeine Infos über die Tätigkeit, über den Lehrgang sowie über die Möglichkeit zur Förderung der Weiterbildung durch den Landkreis.

Ein Unfall, eine schwere Krankheit oder zunehmende Einschränkungen im Alter: Jede und jeder Erwachsene kann in eine Situation geraten, in der man die eigenen Angelegenheiten nicht mehr komplett selbstständig regeln kann. In solchen Fällen kann per Gerichtsbeschluss eine rechtliche Betreuung zur Seite gestellt werden. Die rechtlichen Betreuerinnen und rechtlichen Betreuer unterstützen die Betroffenen zum Beispiel bei der Regelung der Finanzen, beim Umgang mit Behörden, bei der Organisation von sozialen oder pflegerischen Diensten sowie bei der Ermöglichung oder Sicherstellung medizinischer Behandlungen. Dabei steht die Selbstbestimmung der Klientinnen und Klienten immer im Fokus.

Berufsbetreuerinnen und Berufsbetreuer übernehmen also eine verantwortungsvolle Aufgabe, die ein hohes Maß an kommunikativer Kompetenz und gute Kenntnisse des sozialrechtlichen Hilfe- und Unterstützungssystems erfordert. Für den Einstieg in die Tätigkeit ist zudem der sogenannte Sachkundenachweis erforderlich. Dieser kann an der Hochschule Fulda erworben werden – der nächste Lehrgang startet am 26. September. Die Weiterbildung ist in elf Module gegliedert, die zum Beispiel Themen wie Betreuungs- und Sozialrecht, aber auch die Personen- oder Vermögenssorge beinhalten. Der Lehrgang umfasst 360 Unterrichtsstunden. Die Module können – je nach bisheriger Qualifikation – auch einzeln gebucht werden. Nach erfolgreichem Abschluss wird der Lehrgang mit einem Hochschulzertifikat abgeschlossen, das als Sachkundenachweis für die Registrierung bei der zuständigen Betreuungsbehörde geeignet ist. Wer über das zweite juristische Staatsexamen oder ein abgeschlossenes Studium der Sozialen Arbeit bzw. Sozialpädagogik mit staatlicher Anerkennung verfügt, kann direkt in die Tätigkeit einsteigen.

Interessierte, die planen, sich für eine Tätigkeit in der beruflichen Betreuung im Landkreis Fulda registrieren zu lassen, lädt die Betreuungsbehörde des Landkreises am Mittwoch, 2. Juli, von 16 bis 18 Uhr ins Behördenhaus am Schlossgarten ein. Neben allgemeinen Infos zur Tätigkeit steht bei der Infoveranstaltung der nächste Sachkundelehrgang an der Hochschule Fulda im Fokus. Zudem besteht die Gelegenheit, Fragen an Vertreterinnen und Vertreter der Betreuungsbehörde, der Hochschule, des Amtsgerichts und des VdK-Betreuungsvereins sowie an Berufsbetreuer zu richten. Eine Anmeldung zur Infoveranstaltung ist bis zum 13. Juni bei der Betreuungsbehörde möglich: per Mail an betreuungsbehörde@landkreis-fulda.de oder telefonisch unter 0661 6006-8771 oder -8779.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist Voraussetzung für diejenigen, die sich für eine mögliche finanzielle Förderung der Ausbildung durch den Landkreis Fulda interessieren.

 

Weitere Infos finden Interessierte unter www.landkreis-fulda.de/rechtliche-betreuung.