Einweihung der neuen Kläranlage: Meilenstein für Kleinlüder

Am 10. Dezember 2024 wurde die neue Kläranlage im Weiler „Hessenmühle / Kleinheiligkreuz / Am Schlagberg“ feierlich eingeweiht. Mit diesem modernen Bauwerk erreicht die Gemeinde Großenlüder einen bedeutenden Fortschritt in der Abwasserentsorgung und setzt Maßstäbe in Nachhaltigkeit und Effizienz.

 

Rückblick: Der Weg zur neuen Kläranlage

Die Planungen begannen bereits 2018, als die Abwasserentsorgung im Weiler noch über dezentrale Kleinkläranlagen und Sammelgruben erfolgte. Nach umfassenden Prüfungen und Variantenvergleichen fiel 2022 die Entscheidung für den Bau einer zentralen Kläranlage im SBR-Verfahren (Sequentielles Biologisches Reinigungsverfahren). Die Bauarbeiten begannen 2023, und innerhalb von gut einem Jahr konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden. Zunächst wurden von der Fa. Zehe Bau, Burkhardroth-Premich, die Kanalbauarbeiten in der Zeit von November 2023 bis April 2024 durchgeführt. Im Frühsommer wurde dann vom Bauunternehmen Stefan Herget mit den umfangreichen Erdarbeiten und dem Aufbau der Kläranlage begonnen. Für die technische Ausstattung der Anlage zeichnet sich die Fa. Kordes KLD Wasser und Abwassersysteme verantwortlich. Die umfangreichen Arbeiten konnten im November abgeschlossen werden. Am 20. November 2024 hat die Kläranlage ihren Betrieb aufgenommen.

 

Technische Details der Anlage

Die Kläranlage, die sich nun auf einem Gelände unweit des Landgasthofes Hessenmühle nahe der „Kalten Lüder“ befindet, ist für eine Tageskapazität von 85 Kubikmetern ausgelegt. Sie umfasst:

  • Eine Pumpstation mit einer Tiefe von 8,50 Metern.
  • Drei Pufferbehälter mit einer Gesamtkapazität von 50 Kubikmetern zur Vorklärung und Schlammspeicherung.
  • Vier Bio-Reaktoren für die biologische Reinigung.

Das innovative Konzept ermöglicht eine effiziente und umweltfreundliche Reinigung, die den Anforderungen einer modernen Gemeinde gerecht wird.

 

Gemeinschaftliches Engagement

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 1,3 Millionen Euro, wobei ein Anteil von den ansässigen Gewerbebetrieben sowie den Anwohnerinnen und Anwohnern des Weilers getragen wird. Diese finanzielle Beteiligung, gepaart mit Geduld und Einsatz, unterstreicht den starken Zusammenhalt in der Gemeinde.

Bürgermeister Florian Fritzsch würdigte in seiner Ansprache das Engagement aller Beteiligten – von den ausführenden Firmen Zehe Bau, Bauunternehmen Stefan Herget und Kordes KLD Wasser und Abwassersysteme bis hin zu den Planungsbüros Lang, Wartenberg, und Oppermann, Vellmar, sowie den gemeindlichen Gremien wie auch den Mitarbeitern des Eigenbetriebs „Gemeindewerke Großenlüder“. Er betonte: „Diese Kläranlage ist nicht nur ein technisches Bauwerk, sondern ein Symbol für Fortschritt, Verantwortung und die Stärke unserer Gemeinschaft.“

 

Einblicke und Ausblick

Bei der Einweihung präsentierten Fachleute die Funktionsweise der Anlage und zeigten den Gästen das neue Bauwerk. Einblicke in die Pumpstation, die Pufferbehälter und die Reaktoren mit der biologischen Reinigung wurden gewährt. Abschließend lud die Gemeinde zu einem geselligen Umtrunk ein, um diesen Meilenstein gebührend zu feiern.

Die neue Kläranlage ist ein Vorzeigeprojekt, das sowohl die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessert als auch die Umwelt schützt. Ihre Fertigstellung markiert den Abschluss eines anspruchsvollen Projekts und zugleich den Beginn eines neuen Kapitels in der Infrastrukturentwicklung der Gemeinde Großenlüder.

Daniel Fladung vom Fachdienst 7400 Wasser und Bodenschutz im Landkreis Fulda überbrachte zur Einweihung den Erlaubnisbescheid zur Einleitung des anfallenden Abwassers nach biologischer Behandlung. Die Übergabe zelebrierte Fladung in gereimter Form:  

„Vorbei an Kleinheiligkreuz, Schlagberg und am Hessenmühler,
da fließt die schöne Kalte Lüder.
Ein Weiler, geprägt von Wellness und Natur,
dazu das kulinarische Erlebnis – Genuss pur!
Wo geschlemmt wird, fällt auch Abwasser an,
ob das die Kalte Lüder vertragen kann?
Geplant wurde lange, gebaut wurde gut,
jetzt sind alle unter einem Hut.
Aus 4 Kläranlagen wurde jetzt eine,
die macht das Abwasser ziemlich reine!
So geht’s der Kalten Lüder auch zukünftig gut,
und das macht uns als Wasserbehörde so richtig viel Mut.
Doch was bedarf es noch zur jetzigen Zeit,
natürlich, dem wasserrechtlichen Erlaubnisbescheid!“